20. Jan 20 – Was ist Meditation?

Was ist Meditation? … ein paar Gedanken

Wikipedia sagt: „Meditation ist eine in vielen Religionen und Kulturen ausgeübte spirituelle Praxis. Durch Achtsamkeits- oder Konzentrationsübungen soll sich der Geist beruhigen und sammeln. In östlichen Kulturen gilt die Meditation als eine grundlegende und zentrale bewusstseinserweiternde Übung.“

Lasst uns darüber mehr oder minder pragmatisch nachdenken.

Jenseits von der allgemein üblichen Vorstellung, wofür eine Meditation gut sein kann, ist es viel wichtiger sich selbst die Frage nach dem zu erfüllenden Zweck zu stellen.
Was möchte ich erreichen? Was gilt es zu lösen? Was zu überwinden? Welche treibende Kraft steckt hinter dem Vorhaben, dem Ziel, dem, das ich zu erreichen bezwecke?

Für viele Menschen ist Meditation eine spirituelle Praktik, die sie befähigt ihren angestrebtem Gottesideal nahe zu sein.
So kann jedes Gebet eine Meditation sein. Eine Vereinbarung, die man mit sich selbst ausmacht, um sich mit etwas Größerem verbunden zu fühlen. Oft, um aus dieser Verbindung Kraft, Ideen und Hoffnung zu schöpfen.

Frage: Ist Denken Meditieren?

Was passiert im Denkprozess? Wir nutzen unseren Denkapparat – was auch immer das sein mag, um uns logische Zusammenhänge zu erschließen.

Albert Einstein hat viel meditiert. Nach dem Prinzip: Wenn folgende physikalische Grundregeln gelten, was tue ich, wenn ich in jenem Fall ein Elektron wäre?

Er suchte also eine logische (je nach dem wie man Logik in der Quantenwelt definieren möchte) Antwort, indem er innerhalb eines Denkprozesses mit seinen eigenen Gedanken in eine innige, sinnvolle und kreative Beziehung geht. Genial!

Frage: Wann hast Du Dich je hingesetzt mit dem Ziel über etwas ganz Bestimmtes lösungsorientiert nachzudenken?

Ich habe viele Menschen kennengelernt, die meditierten, um Bewusstseinszustände zu erreichen, nur um sie zu erreichen. Das hat durchaus Daseinsberechtigung. Manche nehmen ja auch Drogen, um mit sich selbst zurecht zu kommen. Andere sind neugierig.

In der Systemischen Arbeit geht es oft darum Hindernisse dadurch zu überwinden, indem der Blickwinkel geändert wird.

In vielen Meditationen wird genau das getan. Man geht eine gedankliche, gefühlte Verbindung mit einem höheren Ideal ein, die uns die Antworten gibt, die wir benötigen. Nur ist dieses Ideal möglicherweise gar nicht so weit weg und gar nicht so spirituell und leuchtend und hach… was soll ich sagen… die Schwerkraft überwindend, wie wir es gerne hätten.

Das Ideal könnte ein Ausdruck unserer Psyche sein, die uns eine andere Perspektive ermöglicht, wodurch wir befähigt werden, uns neue Handlungsmöglichkeiten zu erschließen.

Das alles Getippte ist ein Quäntchen dessen, was wir können, das uns möglich ist.

Andere haben angeblich Jahrzehnte lang einen Bambusstamm angestarrt und wurden erleuchtet und weise. Was auch immer das bedeutet.

Es liegt mir fern, mich hierüber zu belustigen. Ganz im Gegenteil! Dies sind Aspekte des Lebens, die ich mir (noch) nicht erschließen konnte. … vielleicht kommt das ja noch. Zum Beispiel durch das Meditieren.

Herzlichst
Foad Ghassemzadeh